-
Dank eines genialen Konzepts der beiden Erfinder Claus Hämmerle (r.) und Klaus Brüstle hat sich ihr Arbeitgeber, der österreichische Küchenhersteller Julius Blum GmbH, zu einem Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einen Jahresumsatz von 1,26 Mrd. Euro gemausert.
-
Das von den Erfindern entwickelte Dämpfungssystem „Blumotion“ sorgt für sanftes und leises Schließen von Klappen, Türen und Auszügen von Möbeln – eine Innovation, für die Hämmerle und Brüstle jetzt den Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie „Industrie“ entgegennehmen konnten.
-
Im Prinzip funktioniert „Blumotion“ ähnlich wie der Stoßdämpfer eines PKW: Ein Kolben bewegt sich in einem mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Zylinder und betätigt so den Dämpfer, der die Energie absorbiert. Ist der Dämpfer vollständig ausgefahren und die Tür geöffnet, ragt auch der Kolben fast vollständig aus dem Zylinder.
Beim Schließen der Tür wird der Kolben in den Zylinder gedrückt, wo er auf einen Widerstand trifft, der von der Hydraulikflüssigkeit verursacht wird, die er passieren muss. Auch unter hohem Druck kann nur eine geringe Menge Flüssigkeit am Kolben vorbeiströmen und verlangsamt so dessen Bewegung.
-
Heute ist „Blumotion“ omnipräsent und kann in praktisch jedes erdenkliche Möbelstück integriert werden. Der Name hat sich ähnlich wie Tempo oder Tesa zu einem Branchenstandard entwickelt, Laien bezeichnen damit sogar die von Blums Konkurrenz hergestellten Scharniere.
-
„Es ist eine besondere Auszeichnung für einen Ingenieur, wenn seine Arbeit von einer derart hochrangigen Jury ausgewählt wird“, so Hämmerle bei der Entgegennahme des Erfinderpreises in Amsterdam. „Aber ich verstehe das auch als Auszeichnung aller an dem Projekt Blumotion beteiligten Mitarbeiter.“